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allgemein:begeistert_seit_66_jahren [05.02.2023 16:15] – [Die Geschichte eines Prinz Eisenherz Sammlers] admin | allgemein:begeistert_seit_66_jahren [24.07.2024 13:43] (aktuell) – [3.Update zum Sammlerbericht „Begeistert“... per 1. August 2024 und Schlusswort] admin | ||
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+ | ====== Begeistert seit 66 Jahren ====== | ||
+ | ===== Die Geschichte eines Prinz Eisenherz Sammlers ===== | ||
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+ | //Idee Andreas Schmidt - Text Klaus Nonnast// | ||
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+ | Sammlungen entstehen nicht selten durch Zufälle, sind keinesfalls immer geplante Absicht. Ein Mensch entwickelt zu einer Sache oder einem Gegenstand große Affinität. Dabei ist für ihn die monitäre Werteinschätzung zunächst nebenrangig, | ||
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+ | Mich haben Sammelwünsche von frühester Jugend an begleitet. Stets wurden sie durch ein kleines Interesse geweckt, unverdächtig, | ||
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+ | Doch es gab Ausnahmen. Prinz Eisenherz war die größte. Mit 11 Jahren war ich Zeuge seiner deutschsprachigen Wiedergeburt in der [[: | ||
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+ | Aus heutiger Sicht ein unbedeutender Vorgang, aus Sicht des Jahres 1950 aber war es ein unter Jugendlichen großes Beachtung erzeugender Moment, als die Prinz Eisenherz [[: | ||
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+ | Warum war dies damals so bedeutend? Versuchen wir uns in dieses Jahr 1950 und den damaligen Medienmarkt zu versetzen. Zwar war auch schon damals einige Printvielfalt am Kiosk festzustellen, | ||
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+ | Vermutlich auf der Suche nach Neuem entdeckte ein Verlag den Prinzen. Und da das Interesse bei uns Jugendlichen wie eine Bombe einschlug, kurbelte seine wöchentlichen Fortsetzungen wahrscheinlich den Verlagsumsatz nicht unbedeutend an. Wie ein Lauffeuer sprachen sich in unserer „Klicke“ diese Bildseiten herum und mutierten zum Wochenhöhepunkt. | ||
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+ | Für mich gab es nur ein Problem. Meine Eltern hatten einen wöchentlichen Lesezirkel abonniert, der aber bei Wechsel der Ausgaben unbeschädigt zurückgegeben werden musste, da die Hefte noch weiteren Lesern zugedacht waren. So konnten meine Freunde und ich zwar die einzelnen Folgen (in schwarz-weiß) lesen, aber nicht, zwecks sammeln, heraustrennen. Und Geld für einen Kauf der Ausgaben am Kiosk hatte ich als 11 Jähriger noch nicht. | ||
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+ | Sicherlich versteht der geneigte Leser von heute, dass die Verlagsankündigung der geplanten Herausgabe von Sammelausgaben der bereits veröffentlichten Folgen bei mir einen Luftsprung auslöste. Als ich sie schließlich in Händen hielt, wurde meine Freude aber etwas getrübt, denn der Badische Verlag strich all die Übergangsfolgen heraus, die mit kleinen Familiengeschichtchen gefüllt waren. Man dachte wohl, wir Jugendlichen wären nur an dem Schlachtengetümmel interessiert. | ||
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+ | Dann ging es zügig weiter, denn der Verlag startete neben den Wochenveröffentlichungen, | ||
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+ | Und weil Prinz Eisenherz gerade seinen Lauf hatte, erschienen uns bisher nicht oder weniger bekannte Fortsetzungen – und die noch in Farbe – in einer [[: | ||
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+ | Dass dieser Comic seine Wurzeln in USA hatte, wurde mir erst so um 1956 bewusst, als ein Freund mir einen Packen US Comics, unter denen sich auch einige " | ||
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+ | 1956 verabschiedete sich die Illustrierte Woche des Badischen Verlages aus der Eisenherz-Publikation. Ich kann mich aber nicht erinnern, ob das auch das Ende der Zeitschrift war. Mein Entsetzen wurde doch stark abgemildert, | ||
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+ | Den Jugendlichen-Status hatte ich inzwischen hinter mir, es gab viele andere Begebenheiten, | ||
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+ | Doch alles bleibt ständig im Fluss, auch damals schon. Ich hatte inzwischen ein mehrjähriges Studium hinter mir, hatte Familie und arbeitete an meiner beruflichen Zukunft. Die fand ich für einige Jahre in Lübeck. Das bedeutete aber, dass wir uns wegen begrenztem Platz in einer Firmenwohnung räumlich einzuschränken hatten. So blieb es nicht aus, dass ich über Reduzierungen selbst ganz persönlicher Dinge nachdenken musste. Leider traf ich in dieser Situation eine Entscheidung, | ||
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+ | Die Internationalität dagegen wuchs. Eine Tante, die in Südafrika lebte, sammelte über lange Zeit die dort erschienen Strips und schickte sie mir zu. Meine Schwiegermutter, | ||
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+ | Im Jahre 1970, inzwischen waren wir wieder in meine Heimatstadt zurückgekehrt, | ||
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+ | So speiste sich meine Sammelbegeisterung ausgehend von der Illustrierten Woche des Badischen Verlages (1950-1956) über die Welt am Sonnabend (1956-1970) über Pollischansky (1970-1991) bis zum [[: | ||
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+ | Sachkundige Leser werden sicherlich nach den von mir als „Zusatz“ bezeichneten Verlagsprodukte des [[: | ||
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+ | Ich besitze einen Teil dieser „Zusatz-Veröffentlichungen“, | ||
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+ | Der kritische Leser wird einwenden, dass ich nicht genügend differenziere. Für den Splitter-Verlag gilt dies ganz bestimmt, denn dessen Qualität war sehr gut. Leider war es deren Preis aber nicht, denn für einen einzelnen Comic-Band rund hundert Mark auszugeben, das hätte meine finanziellen Möglichkeiten deutlich überstiegen. Zumal es mit einem einzelnen Band ja nicht getan gewesen wäre, es erschienen mehr als ein Dutzend dieser Bände, da wäre viel Geld nötig gewesen. (Ähnlich erging es mir übrigens später mit der [[: | ||
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+ | Auf der Frankfurter Buchmesse traf ich auf drei „Splitter-Herren“, | ||
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+ | Meine Sammler-Geschichte, | ||
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+ | Als ich zufällig entdeckte, dass „mein Eisenherz“ in der Stars and Stripes Woche für Woche zu finden war, „lenkte ich“ mit Hilfe des Sekretariats unseres Chefs die „Cartoons“ um und kam so über Jahre in den Besitz der aktuellen Abenteuer. Wenn es gelegentlich einmal nicht klappte, weil die Beilage aus unbekannten Gründen nicht vorhanden war, hatte ich einen Vertrauten im Stadtbüro dieser Zeitung. Diesen Vertrauten musste ich nur kurz telefonisch kontakten und schon lag für mich ein Exemplar aus dessen Belegstücken bereit. So etwas nannte ich „Absicherung“ und honorierte es mit Wein zu Weihnachten. Gerne erinnere ich mich an diesen freundlichen Mann, der über viele Jahre – einmal von mir eingeweiht – Prinz Eisenherz für mich – zu seiner Sache machte. | ||
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+ | Als ich begann, diese Sammlergeschichte nieder zu schreiben, mailte ich deren Zentralredaktion in Washington an, weil ich mich vage erinnerte, dass die Stars und Stripes irgendwann ihre Comicbeilage veränderten (für amerikanische Verhältnisse ein ungeheuerlicher Vorgang) und diesem Einschnitt Prince Valiant zum Opfer fiel. Innerhalb von Stunden wurde ich von einer dieser superfreundlichen Mitarbeiterinnen, | ||
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+ | Noch eine kleine Episode zur amerikanischen Comicszene. Im letzten Jahr war ich für einige Wochen in Georgia, im Süden von Nordamerika. In einer (Shopping-)Mall entdeckte ich einen Comicstore und suchte diesen natürlich auf. Meine Frage, ob er Prince Valiant Bücher oder Broschüren führe, verneinte der Verkäufer, er habe viele Titel, nicht aber diese Serie. Auf meine erstaunte Frage, warum denn nicht eine solch bekannte Comicserie, murmelte er im landesüblichen Südstaaten-Slang, | ||
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+ | Inzwischen hatte sich das Rad der Geschichte wieder ein Stück weiterbewegt. Das Internet breitete sich in rasantem Tempo aus. Überflüssig zu betonen, dass ein Sammler wie ich bald auf Tour durch die bits und bytes ging, ob man dort den Prinzen möglicherweise auch kennen würde, vielleicht sogar im Archiv hätte? | ||
+ | Treffer! Die Jahrgänge 2001 – 2004 boten N.N. und M.M.((Namen werden hier nicht ohne Zustimmung veröffentlicht!)) mit eigener Übersetzung als Zip-Dateien an. Diese Suche war damals meine erste Prinz-Eisenherz-Internetaktivität. Später fand ich heraus, dass es mit dem Zeichnerwechsel von [[: | ||
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+ | Ein Sammlungsbericht wie dieser kann nicht enden, ohne dass ich die Arbeit des Bocola-Verlag in Bonn ((Mittlerweile ist der Verlag nach Klotten an der Mosel umgezogen.)) heraushebe. Was Achim Dressler und sein Team an der Wiederherstellung der einstigen Zeichnungs- und Reproduktions-Qualität geleistet haben, kann überhaupt nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die digitalen Techniken lassen inzwischen außergewöhnlich gute Leistungen erwarten, aber keine Technik ist etwas wert, wenn der Bediener solcher Geräte nicht das notwendige Gespür für das richtige Ergebnis mitbringt. | ||
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+ | Dressler & Co haben diesen Comic (seine anderen Wiedererweckungen kenne ich nicht) zurückgeholt aus einer – leider – mitunter sehr wenig schönen Druckqualität, | ||
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+ | Sollte es einzelne Leser geben, die sich durch meine Sammlergeschichte ganz hindurchgearbeitet haben – Hut ab – dann hoffe ich, dass sich der eine oder andere davon anstecken lässt. Zwar sind die Zeiten von Foster und Murphy vorbei, auch deren Ausdauer und Treue zum Epos, aber vielleicht finden sich, oder sind schon gefunden, neue Kreative, die dem Abenteuerroman frischen Schwung geben könnten. Ich habe bis heuer 66 Jahre als Leser und Sammler durchgehalten. Wer überbietet mich? | ||
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+ | //5.1.2016 Klaus Nonnast// ((Die Links zu den Beiträgen im Wiki sind vom Webmaster hinzugefügt worden.)) | ||
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+ | ===== Update zum Sammlerbericht „Begeistert...“ per Juli 2020 ===== | ||
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+ | Das Jahr 2020 und seine Überraschungen haben es möglich gemacht: ich raffte mich nach langer " | ||
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+ | Nun rückte ich den Teilen näher. Und da ich Chronologie schätze, waren es zunächst die Veröffentlichungen der [[: | ||
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+ | Doch zunächst konzentrierte ich mich auf die 30 Comichefte, die der [[: | ||
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+ | Ich prüfte viele Alternativen. Übrig und überzeugend blieben Leitzordner und Klarsichthüllen in Taschenform. Hier tütete ich — nachdem alle Inhaltsblätter durchgesehen und geringfügige Gebrauchsspuren behoben waren — die PE-Blätter einzeln ein, stellte im Vergleich mit Bocola deren gültige Paginierung fest und dokumentierte sie auf der Klarsichthülle. Eine Arbeit, die hauptsächlich von der Hoffnung getragen war, nach Beendigung ein Nachschlagedokument erster Sahne zu besitzen. | ||
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+ | Beim ersten Durchblättern von zwei gefüllten Ordnern stolperte ich schmerzlich über Lücken bzgl. Belegmuster oder fehlender Umschlagsmotive etc. Woher aber nimmt ein Perfektionsfanatiker nach immerhin knapp 70 Jahren das Fehlende? In meiner Not fielen mir die unendlichen Weiten von Ebay ein. Dort traf ich auf Angebote und freundliche Menschen, wie ich sie mir so nie hätte träumen lassen. Ich suchte und fand, suchte weiter und fand weiter, und unmerklich schlossen sich meine Sammlungslücken. Am Ende war ich in der Lage, einen [[: | ||
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+ | //Klaus Nonnast 7/2020// ((Die Links zu den Beiträgen im Wiki sind vom Webmaster hinzugefügt worden.)) | ||
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+ | ===== 2. Update zum Sammlerbericht „Begeistert“… per 1. Februar 2023 ===== | ||
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+ | //„Laß doch gut sein, du hast alles gesagt, was für unsere Sammler von Interesse gewesen sein könnte – vielleicht“. Sprachs und drückte sich sichtbar gelangweilt in die Rückenlehne seine Schreibtischstuhls. Von einem herzhafte Gähnen begleitet, wanderten seine Beine auf den Schreibtisch. „Du weißt genau, dass sich in den letzten beiden Jahren in der Sammlung viel bewegt hat, das sollte man doch den Lesern nachtragen“ verteidigte ich mich. Andreas, genialer PE-Lexikon-Erfinder, | ||
+ | sondern eine Schokoladenkugel an, die er aus buntem Metallpapier auspackte und sich genüsslich in den Mund steckte. „Na meinetwegen, | ||
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+ | Diese (natürlich) erfundene Vornotiz zum 2. Update wurde von mir während in einer nächtlichen Schlafpause erdacht. Mit Augenzwinkern, | ||
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+ | Das Corona-Jahr 2020 – ich habe darüber schon geschrieben – brachte neue Aktivitäten in mein Jahrzehnte altes Sammlerleben. Nach mehr als 70 Jahren entdeckte ich mein Hobby neu. Hatte plötzlich Zeit und Muse, um darin zu stöbern, zu lesen, die Pandemie erzwang, das Haus zu hüten. Logischer Ersatz: mein PE-Archiv, bis zum Regalrand voll gefüllt mit vielen deutschen und zwei amerikanischen Ausgaben. In einem zweiten Regal manches mehr, z.B. Sekundärliteratur, | ||
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+ | Und natürlich 40 Bocola-Bände. Ich brauche dazu nichts erklären, die mit Abstand beste Würdigung, die ein Comic in Buchform erlangen kann! Meine Frage: sollte ich mich nicht mit diesen herrlichen Ausgaben einfach zufrieden geben? Denn was wollte ich noch mehr? Immer wieder blätterte ich in einzelne Bände und suchte mir parallel die dazu identischen Zeitungsfolgen heraus. Ich kann es nicht erklären, aber die Zeitungsdrucke – obwohl drucktechnisch häufig kaum mit Ewigkeitswert – zogen mich immer wieder in ihren Bann. Aber: Bocola und Zeitungsdrucke, | ||
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+ | Zu diesem Zeitpunkt besaß ich von knapp 4.500 erschienen Seiten etwa 2.500 als Zeitungsdrucke (englische und deutsche). Wen wunderts, dass ich hungrig nach weiteren mir fehlenden Zeitungsdrucken wurde. Genau in diesem Moment half mir der Zufall, ich realisierte, | ||
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+ | Erfreulicherweise klärte mich Achim Dressler vom Bocola-Verlag auf, in wieviel verschiedenen Druckformaten der Abenteuer-Comic in USA über die Jahre erschienen war. Mir schwirrte der Kopf, ich war im Zweifel, welches Format ich denn weiter sammeln wollte? Da entzauberte Achim Dressler meine Wunschträume: | ||
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+ | Zwar schmerzte mich diese Feststellung, | ||
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+ | Mit all diesen Arbeiten war ich monatelang ausgelastet, | ||
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+ | ===== 3. Update zum Sammlerbericht „Begeistert“... per 1. August 2024 und Schlusswort ===== | ||
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+ | Ich komme in diesem Sommer 2024 aus einer Beschäftigung, | ||
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+ | Ich sammelte seit 1950 alles von Prince Valiant (Prinz Eisenherz) und versuchte, jedem Krümel habhaft zu werden. Im Hauptteil habe ich das ausführlich beschrieben. Allerdings gab und gibt es in meinem Leben durchaus auch andere Dinge von Bedeutung. So kam es vor, dass ich für die Sammlung mitunter wenig Zeit aufwenden konnte und deshalb im Sammelfluss Lücken entstanden. Doch während 2020 die Corona-Pandemie um sich griff, selbst der Gang vors Haus problematisch wurde, kam meine Eisenherz-Sammlung zu neuen Ehren. | ||
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+ | Ich stieg in den Keller und machte mich an eine Inventur meiner Bestände. Frustrierend, | ||
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+ | In der Stunde 0, in der mir klar wurde, dass ich mit meinem wilden Aufkäufen eine rote Linie überschritten hatte, trat ich endlich auf die Bremse. Denn mit Logik hatte dieser Beschaffungswahn nichts mehr zu tun. Ich diagnostizierte mich selbst als Comic-süchtig! Übersah, dass ich über Jahrzehnte schon viel Langstrecken-Qualitäten beim Sammeln besaß. Dazu noch Besitzer einer sehenswerte HALF-Sammlung. Bedarf, weitere alte Eisenherz-Seiten in diesem Umfang einzusammeln, | ||
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+ | Doch in meiner Freude über die erworbenen Puzzelteile sah oder wollte ich nicht sehen, dass damit auch mein Besitz an Dubletten sprunghaft angestiegen war. Die wurden zum nächsten Thema. Ich hatte jetzt eine Sunday-Sammlung Eisenherz in HALF, die aber noch allerlei Lücken hatte, was Vorrang vor allen anderen Überlegungen bedeutete. Schneller als ich es aber erwartet hatte, trat an vielen Stellen Vollständigkeit ein. Mein großer Fundus an Dubletten war der Grund. Jetzt kam die Frage: was sollte ich vernünftigerweise mit den Dubletten tun? Denn verkaufen wollte ich sie partout nicht. | ||
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+ | Ich grübelte lange, erwog diese und andere Lösungen, traf dann aber eine Entscheidung, | ||
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+ | Dazu muss ich etwas tiefer auf Details eingehen. Ich hatte mir von einem Buchbinder spezielle Ringbücher mit unbedruckten weißen Papier anfertigen lassen, hier klebte ich – beginnend mit der Page 1339 – meine HALFS chronologisch nach den aufsteigenden Blattnummern ein. Bei fehlenden Motiven lies ich natürlich die entsprechenden Blätter für späteres Nachrüsten frei. So landete ich schließlich bei der Page 2992 an. Von da ab klaffte eine große Lücke, bis hin zu Page 4099. Erst ab da verfügte ich wieder über die aktuellen Sonntagsseiten (Sundays) bis zu den Folgen (ca. 4.500). Ich brauche nicht zu betonen, dass 1.653 Folgen zu archivieren Wochen Arbeit bedeuteten. Diesen „Strang“ nannte ich später Buch 1 (ohne Trennung nach Jahrgängen, | ||
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+ | Wenn ... ja, wenn da nicht meine unzähligen Dubletten gewesen wären. Hier drängte sich plötzlich eine Lösung auf, die nur ein Sammler, und nur der, wirklich versteht. Ich wusste um meinen großen Fundus, und mein Wunsch war es, die 50/60 Jahre alten Zeitungsschnippel in besonders sorgfältigem Zustand aufzubewahren. Deshalb machte ich mich auf die Suche nach geeigneten Archivbänden und wurde nach langer Suche bei Firma Boesner, einem Unternehmen, | ||
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+ | Beim Film würde man es den Szenenwechsel bezeichnen: ich saß in meinem Kellerstübchen, | ||
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+ | Meine hohe Selbstzufriedenheit erfuhr ganz plötzlich eine Delle. Da war doch noch diese entsetzliche Lücke zwischen Page 2992 und 4099! Ja, in den Bocola-Bänden fanden sich zwar diese läppischen 1000 Seiten, gut gedruckt, aber nicht in meiner HALF-Sammlung 1. Der Neid auf Unbekannte, die möglicherweise diese Sonntagsseiten besaßen (ich kannte keinen) wuchs, und ich bemerkte an mir, wie sich all mein Denken dieser Frage zuwandte: woher bekomme ich diese Seiten? | ||
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+ | Wie immer hielt Kommissar Zufall hier seine Hände ins Spiel, kam mir – so, als hätte er es geahnt – in Form einer gründlichen Organisationsänderung bei dem Rechteinhaber von Prince Valiant, King Features in New York, zu Hilfe. Eine dort völlig neu geordnete und anders strukturierte Comic-Verwaltung wurde Anfang 2024 eingeführt, | ||
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+ | Der geneigte Leser ahnt, was kommt. Natürlich setzte ich mit an meinen PC und rief die rund 1000 Seiten, die mir bis dahin fehlten, nun einzeln auf. Auch dieses eine Mammutarbeit, | ||
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+ | Womit ich zu meinem Schlusswort überleite: was ich über 75 Jahre (mit Sammellücken) an Edelausgaben in Buchform, an normalen Büchern, an Broschüren und an Taschenbüchern sowie einer Vielzahl weiterer Veröffentlichungen in deutschen und fremdsprachigen Ausgaben zusammengetragen habe, verblüfft selbst mich immer wieder. Ich habe nun eine weitere Entscheidung getroffen: neue Aufkäufe nur, wenn es Besonderes zu kaufen gilt. Derzeit arbeite ich daran, meine Sammlung der US-Edelausgaben von [[https:// | ||
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+ | Jetzt sorge ich mich in erster Linie um eine sachgerechte Aufbewahrung der Sammlung, werde gelegentlich an der einen oder anderen Stelle blättern und mir die zeichnerischen Höhepunkte der Saga zu Gemüte führen. Sollte sich der eine oder andere Sammler von meinen Erfahrungen angesprochen fühlen, würde mich das freuen. Denn noch immer reitet Prince Valiant (Prinz Eisenherz) durch die Comic-Szenerie und besiegt Feinde aller Art. Auch, weil seine | ||
+ | Schöpfer es bisher vermieden, dass die Comic-Legende irgendwann in Vergessenheit geraten könnte. | ||
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+ | //Klaus Nonnast 01.08.2024// | ||
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